Daten und Fakten der Bundesbank-Studie
Inhalt
Wie sind die gegensätzlichen Entwicklungen der Wertpapier Depots zu erklären?
Bei näherer Betrachtung der Bundesbank-Studie besitzen die Großkreditbanken, Bausparkassen, Realkreditinstitute und Banken mit Sonderaufgaben mit über 70 % der Wertpapierbestände also kumuliert ca. 6 Billionen Euro, den größten Teil der Wertpapierbestände. Die Landesbanken und die Sparkassenverbände haben mit ca. 1,2 Billionen Euro etwa 15 % der Wertpapierbestände gefolgt von Kreditgenossenschaften und genossenschaftlichen Zentralbanken mit 582 Milliarden Euro und einem Anteil von ca. 7 %. Die Bundesbank und die Finanzagenturen haben mit ca. 320 Milliarden Euro ca. 4 % der Wertpapierbestände. Das Schlußlicht bilden die sonstigen Kreditinstitute und die Kapitalanlagegesellschaften mit 100 Milliarden und 1,3 %. Mit 60 % und ca. 5 von insgesamt 8 Billionen Euro sind Schuldverschreibungen in den Wertpapierbeständen vorhanden.
Jetzt stellt sich die Frage warum bei einer anhaltenden Finanzkrise die Wertpapierdepots ständig in den letzten 4 Jahren ansteigen. Die Experten der verschiedenen Sparten der Finanz- und Kreditwelt verfügen über ein spezielles Fachwissen und sie haben somit einen enormen Wissensvorsprung. Ansonsten hätten wohl nicht so derart viele Privatanleger, immerhin 4 Millionen Depotbesitzer ihre Depots aufgelöst. Die meisten Privatanleger haben damals mit hohen Verlusten ihre Wertpapierbestände aufgelöst und davon haben die oben aufgeführten Banken und Kreditinstitute profitiert und die Zeit tickt für die Banken und mittlerweile haben die Wertpapierbestände deutlich an Wert gewonnen. Dies ist wohl auch damit zu erklären, dass der Handel mit Wertpapieren und der Aktienmarkt überhaupt trotz der Finanz- und Eurokrise im Aufwind ist und sogar die historische DAX Höchstmarke geknackt wurde. Eine weitere erstaunliche Tatsache ist auch, dass die Wirtschaft in manchen Teilen wie in der Automobilbranche wieder stagniert und schrumpft. Auch andere Wirtschaftszweige haben derzeit keinen klaren Ausblick in Zukunft und die Prognosen sind recht zurückhaltend. Die Erklärung für den Höhenflug der Börse, trotz schwächelnder Wirtschaft liegt einfach darin, dass die europäische Zentralbank in Frankfurt den kriselnden EU-Staaten und Banken mit niedrigen Zinspolitik massiv unter die Arme greifen.
Warum der Faktor Zeit die Wertpapierbestände laut der Bundesbank-Studie gestiegen sind
Der mittlerweile verstorbene Börsenguru und Finanzexperte André Kostolany hatte damals in Bezug auf Wertpapiere immer gesagt, wenn sie Wertpapiere kaufen, dann legen sie diese Wertpapiere rein gedanklich unters Kopfkissen und dann schlafen und warten sie in Ruhel ab. Bei der vergangenen Finanzkrise, welche vor knapp 4 Jahren so richtig ins Rollen kam ist wohl dieser Ratschlag von André Kostolany immer noch gültig. Wenn Sie sich betrachten, wer die Wertpapierbestände hält und nicht abgestossen hat, dann ist eines wohl klar, dass die Banken auf die Zeit spekulieren und einfach abwarten. Ein weiteres Beispiel untermauert wohl diese These, weil wodurch kommt es, dass vor nicht allzu langer Zeit die damals gegründeten Bad Banks, welche zur Abwicklung und Lagerung der toxischen Wertpapiere gegründet wurden, nun leichte Gewinne recht beiläufig zu vermelden hatten.
Fazit der Bundesbank-Studie
Es ist also keine Überraschung, dass die Bundesbank-Studie sich von den Zahlen, Daten und Fakten so darstellt. Im Gegenteil, es ist eine logische Entwicklung, weil die privaten Anleger aufgrund der ausgelösten Panik ihre Wertpapiere auch mit hohen Verlusten veräussert hatten. Es ist zu erwarten, dass die Wertpapierbestände sich bei der derzeitigen Situation auf den Finanzmärkten und bei der anhaltenden Eurokrise weiter nach oben entwickeln werden. Die Wertpapierbestände werden weiter steigen und der Anteil der Privatanleger wird wohl voraussichtlich auf dem gleichen Niveau bleiben oder noch weiter sinken, weil andere Anlagemodelle wie Gold oder Immobilien in Anspruch genommen werden.
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