Die Vivid Money GmbH mit Sitz in Berlin wurde im Jahr 2019 gegründet. Im Jahr 2020 ging das Unternehmen in Deutschland als erstem Land an den Start. Geschäftsgegenstand ist ein kostenloses Girokonto auf Guthabenbasis. Davon gibt es inzwischen genügend. Vivid kommt jedoch mit einigen Merkmalen daher, die aufhorchen lassen.
Vivid Money GmbH – Das Wichtigste in Kürze
- Keine Schufa Prüfung
- Vivid bietet Konto, welches durch Drag & Drop mittels Handy genutzt wird.
- Zwei Kontomodelle, eins davon kostenlos, stehen zur Auswahl.
- Die VISA-Debitcard überzeugt durch größtmögliche Sicherheit.
- Mit kostenloser virtueller Kreditkarte
- Mit dem Cashback-Programm investiert der Kontoinhaber automatisch in Aktien oder ETFs.
Inhalt
Das Vivid Konto: Erfahrungen und Testbericht
Seit dem Launch von N26 gab es schon mehrere Konten, die auf das Smartphone und eine App als Schaltzentrale für den Geldverkehr abstellten. Vivid ist im Sommer 2020 als ernstzunehmender Konkurrent dazugekommen. Partner ist die Solaris Bank. Gegründet von zwei russischen Digitalspezialisten, bietet Vivid zunächst zwei Kontomodelle und eine etwas spezielle VISA-Karte.
Für die Zukunft plant Vivid noch ein gesondertes Investmentprogramm.
Die Kontomodelle
Neben der kostenlosen Kontooption „Standard“ steht auch noch die Alternative „Prime“ zur Auswahl. Für einige großzügiger ausgelegte Rahmenbedingungen in der Prime-Variante berechnet Vivid allerdings 9,99 Euro pro Monat.
Was bietet das Konto beim Banking? Der Kontoinhaber erhält ein Konto mit deutscher IBAN und kann dazu bis zu 15 Unterkonten (Pockets) eröffnen, alle mit eigener IBAN. Im Vergleich zu anderen Anbietern ist die Anzahl der Buchungsposten pro Monat unbegrenzt. Die Konten können in bis zu 40, im Prime-Konto in bis zu 100 Währungen geführt werden. Zahlungen an Dritte sind per Überweisung oder E-Mail per Drag and Drop möglich. Ebenso können Geldbeträge auf den einzelnen Unterkonten hin- und hergeschoben werden.
Über die Unterkonten lassen sich Ausgabenfelder bündeln und mit Budgetprognosen versehen. Erinnerungen für Abonnementzahlungen, einschließlich eines automatisierten Zahlungsstopps, sind ebenfalls Standard. Soweit handelt es sich also um ein ganz normales Girokonto mit erweiterten Funktionen. Der Bargeldbezug und Kartenzahlungen erfolgen mit Hilfe der VISA-Karte.
Kontoinhaber des Prime-Kontos erhalten zusätzlich eine virtuelle Kreditkarte für besonders sicheres Einkaufen im Internet.
Da es sich um ein Guthabenkonto handelt, stellt sich natürlich auch die Frage der Einlagensicherung. Wie gesetzlich vorgeschrieben, unterliegen die Guthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro der europäischen Einlagensicherung.
Die Vivid VISA Kreditkarte auch trotz negativer Schufa
Bei der Kreditkarte handelt es sich um ein ganz besonders Exemplar. Die Karte ist aus Metall und trägt keinerlei Aufdrucke bezüglich Karteninhaber, Kartennummer oder Prüfnummer. Diese Daten sind alle in der App hinterlegt. Damit dürfte die Vivid Kreditkarte, bei der es sich im Übrigen um eine Debitkarte handelt, eine der sichersten Karten der Welt sein.
Kostenlose Barverfügungen sind in allen Währungen bis zu einem Gegenwert von 200 Euro im Monat im Standard-Konto und bis zu 1.000 Euro im Prime-Konto möglich. Für darüber hinausgehende Beträge berechnet Vivid eine Gebühr von drei Prozent. Gebühren für Währungsumrechnungen fallen ebenfalls nicht an. Zahlungen an Kassenterminals können sowohl kontaktlos als auch per Googel-Pay erfolgen.
Ausgaben kosten Geld. Bei Vivid bringen sie jedoch auch den gegenteiligen Effekt mit, Ausgaben führen zu Investments.
Das Vivid Cashback Programm
Cashback-Programme sind nichts neues, was unterscheidet als das Vivid Programm von allen anderen? Zum einen fällt die Höhe des Cashbacks bemerkenswert aus, zum anderen die Umsetzung.
Folgende Sätze greifen bei Vivid:
- 10% Cashback mit unserem Champion-Programm
- Bis zu 10% Cashback bei Online-Einkäufen
Dazu greifen beim Prime-Konto
- 3% Cashback auf alle Einkäufe in Restaurants und Cafés außerhalb Europas
- 1% Cashback auf absolut alle Einkäufe außerhalb Europas
- 1% Cashback auf alle Einkäufe
Zehn Prozent Cashback können sich sehen lassen. Die Umsetzung des Cashback-Programms dürfte auch Interesse wecken. Zunächst wird automatisch mit der Kontoeröffnung ein Stock Reward Pocket erstellt. In dieses Unterkonto fließen die Cashback Zahlungen. Als Verwendung stehen drei Möglichkeiten offen:
- Cashback
- Stock Reward
- Aktien-Bonus
Aktuell ist es nur möglich, am Stock Reward Programm teilzunehmen. Dort werden die Cashback-Prämien gesammelt und in Aktien oder ETFs angelegt. Der Kontoinhaber hat die Möglichkeit, aus US-Aktien und US-ETFs die gewünschten Aktien auszuwählen, in die seine Prämien investiert werden sollen. Ein Wechsel in andere Papiere ist jederzeit möglich, allerdings nur für künftige Investitionen.
Bei diesem Programm handelt es sich allerdings nicht um ein gesondertes Aktiendepot. Die Zahlungen der Kontoinhaber werden mit den jeweiligen Aktien oder ETFs verknüpft und partizipieren so an der Wertentwicklung.
Das Champions-Programm mutet allerdings etwas merkwürdig an. Es bezieht sich auf das Essengehen im Restaurant. Dabei muss der Kontoinhaber innerhalb von zwei Wochen zwei Mal im selben Restaurant gegessen und mehr Geld als andere Kontoinhaber in diesem Restaurant ausgegeben haben. In den zwei Folgewochen wird der Champion dann mit zehn Prozent zusätzlichem Cashback in diesem Restaurant belohnt.
Sind wir ehrlich, der Aktien-Bonus ist die spannendere Variante in diesem Cashback-Programm. Allerdings ist das Cashback-Programm aktuell auf 20 Euro pro Monat limitiert.
Die Kontoeröffnung
Vivid ist klar strukturiert und „einfach gestrickt“. Für die Kontoeröffnung ist zunächst die Eingabe der eigenen E-Mailadresse erforderlich. Über den Button „Ladet mich ein“ startet der Prozess. Der Antragsteller muss sich aber zunächst die Vivid Money App, erhältlich für Android und iOS herunterladen. Anfang Oktober verzeichnete Google bereits über 50.000 Downloads. Die Antragsstrecke selbst ist reine Routine und innerhalb kürzester Zeit durchlaufen.
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