Laut Umfragen gibt es in der EU mehr als 30 Millionen Menschen, die bei einer Bank kein Konto erhalten. Experten rechnen mit einer Dunkelziffer von weiteren 30 Millionen. Das bedeutet, 60 Millionen oder mehr EU-Bürgern fehlt eine Voraussetzung, um am modernen Leben unserer Gesellschaft teilzunehmen. Experten schätzen, dass es in Deutschland mehr als 700000 Menschen ohne Konto gibt. Bei dem enormen Zustrom von Flüchtlingen erreicht diese Zahl bald die Millionengrenze.
Diese Art Diskriminierung seiner Bürger ist für die Europäische Union nicht weiter tragbar. Sie fordert in einer EU-Richtlinie für alle Menschen, die sich legal in einem EU-Land aufhalten, das Recht auf Zugang zu einem Basiskonto mit grundlegenden Funktionen. Seit September 2016 hat jeder EU-Bürger das Recht, ein Basiskonto zu eröffnen. Das bedeutet, alle europäischen Banken sind verpflichtet, einen Basiskonto Vertrag anzubieten. Banken, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen, haben mit Folgen zu rechnen.
Das Basiskonto erlaubt Ein- und Auszahlungen wie Gehaltszahlungen und Empfang von Sozialleistungen, Mietüberweisungen und die Überweisung von Rechnungen. Weiterhin soll eine EC-Karte zum bargeldlosen bezahlen und Geld abheben am Automaten zum Basiskonto gehören.
Vergleich
Basiskonto Kosten Vergleich. Bitte für Kontoeröffnung und weitere Infos auf das Logo der jeweiligen Bank klicken.
Basiskonto Gebühren und Leistungen im Überblick:
Bank | Einrichtungsgebühr | Monatsgebühr | EC-Karte / Kreditkarte | Geldautomat Nutzungsgebühr | Weitere Infos |
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Testsieger Norisbank | 0,00 € | 0,00 € | ServiceCard (EC-Karte) MasterCard | Kostenlos | Oftmals wird ein reguläres Girokonto gewährt. Ist die Bonität nicht ausreichend, so wird ein sehr günstiges Guthabenkonto angeboten. Kann in P-Konto umgewandelt werden. |
O2 Banking | 0,00 € | 0,00 € | Prepaid MasterCard | Kostenlos | |
Viabuy | 89,70 € | 0,00 € | Prepaid MasterCard | 5€ | Kontoeröffnung auch ohne PostIdent. |
MeineGiroKarte | 39,00 € | 6,50 € | Prepaid MasterCard | 5€ | Kann direkt als P-Konto eröffnet werden. |
Onlinekonto.de | 39,00 € | 9,90 € | Prepaid MasterCard | 5,95€ (1x pro Monat gratis) | Auch als Geschäftskonto nutzbar. |
Global Konto | 0,00 € | 10,66 € | Prepaid MasterCard | 5€ | |
Wirecard | 39,00 € | 9,90 € | GiroCard, Prepaid Visa Card | 5€ |
Wer profitiert vom Basiskonto, für wen ist es gedacht?
Obdachlose
Inhalt
Flüchtlinge
Weiterhin profitieren Asylanten und Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus, die sich weiterhin in einem EU-Land aufhalten, da juristische Bedenken eine Abschiebung verhindern, von einem Basiskonto für Jedermann. Dieser Personenkreis erhält zukünftig mit ungenügenden Ausweispapieren ein Konto. Hier reicht es aus, die Duldungspapiere der deutschen Ausländerbehörde mit Siegel vorzulegen.
Insolvenz / Negative Bonität
Insolvente Menschen und jene mit eidesstattlicher Versicherung sind zukünftig in der Lage, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Gleiches gilt für Menschen, die in einer anderen finanziellen Notlage stecken.
Vorteile eines Basiskontos und Einschränkungen
Ein Basiskonto lässt sich nicht überziehen. Weiterhin richtet es sich vorwiegend an finanziell schwache Menschen, die bei der Ausnutzung eines Dispositionskredits Gefahr laufen, in die Schuldenfalle zu geraten. Das Basiskonto für Alle erlaubt dem Inhaber Geld auszugeben, das er besitzt. Ein Minus erlaubt es nicht. Ein weiterer Vorteil des Basiskontos: Es ist jedem EU-Bürger oder jeder Person, die sich legal in einem EU-Land aufhält, zugänglich. Das bedeutet, mit der Einführung des Basiskontos hat jeder EU-Bürger die Möglichkeit, seine finanziellen Angelegenheiten bargeldlos zu regeln. Weitere Vorteile, die sich aus einem Basiskonto für Betroffene ergeben:
- Wohnsitzverlust ist nicht gleich Verlust des Kontos
- Bargeldloser Zahlungsverkehr vermindert die Gefahr von Bargelddiebstählen
- Geregelter Zahlungsverkehr
- Behörden sind in der Lage, Sozialgeld bar auszuzahlen
Als Voraussetzung für die Eröffnung gilt, dass der Antragsteller sich legal in der Europäischen Union aufhält. Weiterhin gestattet die Richtlinie der Europäischen Union den Mitgliedstaaten als weitere Voraussetzung, einen Bezug zum Geschäftsgebiet der Bank zu verlangen.
Gesetzliche Grundlagen und Entstehungsgeschichte
Die Idee für die Einführung des Basiskontos Vertrags hatte Herr Barnier, ein Franzose. Er schlug 2013 vor, für jeden, der sich legal in einem EU-Land aufhält, ein Konto einzuführen. Dieses ist im Idealfall in der Lage, die wesentlichen Bankgeschäfte zu erlauben.
Kurz darauf hat die EU Beratungen diesbezüglich aufgenommen. Der Beschluss des Europäischen Parlaments zur Einführung eines Basiskontos stammt vom April 2014. Nach der Verabschiedung der Richtlinie hatte jedes Land in der EU bis 2016 Zeit, das Recht auf ein Basiskonto für jeden Bürger in nationales Recht umzusetzen.
Banken haben ab Antrag zehn Tage Zeit, das Basiskonto zu eröffnen. Geschieht dies nicht, kann das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sie im Schnellverfahren zwingen, dem Antrag auf ein Konto für Flüchtlinge nachzukommen.
Kosten
Die Basiskonto Kosten und Gebühren für verschiedene Banken entnehmen Sie bitte der Tabelle oben auf dieser Seite.
Weiterführende Links
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